Storytelling par excellence: Der MBA Performance Leadership zu Besuch bei Montblanc

Ein fester Bestandteil des Studiums im MBA Performance Leadership ist das Format „Lernen an anderen Orten“. In diesem Format geht es für die Studierenden hinaus aus dem Hörsaal und hinein in spannende, innovative Unternehmen, die ihnen exklusive Einblicke in ihre Best Practice gewähren.

Dieses Mal führte das „Lernen an anderen Orten“ die Studierenden ins Montblanc Haus in Hamburg. Das Montblanc-Haus ist der eigentlichen Produktionsstätte des Unternehmens vorgelagert und beinhaltet eine umfangreiche Ausstellung, einen Shop und das Montblanc-Archiv. Zwar gibt es von Montblanc inzwischen Produkte weit über Schreibgeräte hinaus, doch das Montblanc-Haus ist abgestellt auf die große Überschrift „Inspire Writing“. Was hier erzählt wird, ist die Geschichte von Montblanc von den ersten Anfängen bis heute. Architektonisch angelegt ist das Haus wie ein Schreibgeräte-Etui – längliche Form, von außen schwarz, innen hell. Der Spirit der Marke Montblanc kommuniziert sich schon allein dadurch ganz unmittelbar.

Brand Heritage, ein unschätzbarer Unternehmenswert

In der großen Eingangshalle werden die Studierenden von Martin Herde in Empfang genommen. Martin ist Brand Heritage Manager bei Montblanc, das heißt, er verwaltet das intensiv gepflegte Montblanc-Archiv. Hier ist alles verwahrt, was die Historie der Marke betrifft. Und es ist die erste Station des heutigen Rundgangs durch dieses beeindruckende Haus.

Das Archiv als Zentrum der Marke ist auch im Zentrum des Montblanc-Hauses untergebracht. Eintritt in diese heilige Halle bekommen nur sehr gute Kunden, Sammler und andere Menschen mit einem berechtigten Interesse. Gemessen an der Bekanntheit der Marke, ist das Archiv überraschend klein. Und überraschend rund. In diese runden Wände jedoch sind unzählige Schieberegale eingelassen, von denen jedes die DNA der Marke Montblanc beheimatet. Zu finden sind hier die Schreibgeräte der ersten Stunde ebenso wie die einzelnen Entwicklungssteps der Verpackungen und Werbung des Unternehmens, die die Geschichte von Montblanc im öffentlichen Bewusstsein verankerten und bis heute prägen. Für Martin ist diese Geschichte einer Marke deren einzige wirklich zeitlose USP. Denn gute Geschichten, so meint er, bleiben bestehen und führen Marken und Unternehmen auch über Fehlschläge hinweg. Und die Geschichte von Montblanc ist gut – vor allem auch sehr gut erzählt.

Angefangen hat die Erfolgsstory von Montblanc Anfang des 20. Jahrhunderts unter dem Label „Simplo Filler Pen“; das erste Produkt war ein Füllfederhalter mit dem wohlklingenden Namen „Rouge er Noir“. Einige Jahre später kam der erste Füllfederhalter mit dem inzwischen legendären Montblanc-Emblem unter dem Namen Montblanc auf den Markt. „Montblanc“, so erklärt Martin, als namentliches Symbol für die höchste Qualität der hier entwickelten Schreibgeräte. Und weil sich der Name eines Berges für ein Unternehmen natürlich nicht schützen lässt, schützte man sich kurzerhand das Logo: die stilisierte Form des Gipfels des Berges Mont Blanc und bis heute das unverkennbare Markenzeichen. Diese konsequente Vermarktung lässt sich im Montblanc-Archiv Schritt für Schritt verfolgen, und sie zeigt auch, wie stark sich die Mitarbeitenden mit ihrem Unternehmen und dessen Produkten identifizieren. Bezeichnet dafür ist beispielsweise die Geschichte einer Marketingleiterin in den 1930er Jahren. Zu dieser Zeit zählten die Schreibgeräte von Montblanc bereits zu den Luxusprodukten, und purer Luxus waren auch Reisen in einem Luftschiff. Das wusste die Marketingleiterin geschickt zu kombinieren für ihr Unternehmen zu nutzen: Sie buchte sich einen Platz in dem High-End-Reisemobil der damaligen Zeit und schrieb von dort aus Postkarten an die Presse mit dem Hinweis, dass diese Postkarten mit einem Montblanc-Füllfederhalter in einem Luftschiff geschrieben wurden. So geht Storytelling. Und für die Studierenden geht der Rundgang nun weiter aus dem Archiv in die Ausstellung.

Ausstellung im Mont Blanc Haus

Schreibgeräte, die Geschichte schreiben

Die Ausstellung im Montblanc-Haus verteilt sich über mehrere Räume mit jeweils spezifischen Themenschwerpunkten. Für diese Führung hat nun Thorgen Rubel die Gruppe übernommen. Thorgen ist der Head of Quality Engineering & Laboratory und wir sind sehr dankbar, dass er sich die Zeit nimmt und uns sein Unternehmen vorstellt. Die Führung beginnt im Raum der Montblanc-Geschichte. Hier findet sich unter anderem das sogenannte Meisterstück: ein Füllfederhalter, der bis heute nicht nur Montblanc-, sondern Weltgeschichte schreibt. Über die Jahre hinweg wurde dieser Füllfederhalter immer wieder gezückt, wenn große Staatsoberhäupter ihre Verträge von Weltrelevanz unterschrieben. Das Meisterstück begleitet das Unternehmen seit nunmehr 98 Jahren und ist ohne Zweifel ein Schreibgerät für den Sonntagsgebrauch und die ganz besonderen Anlässe. Viele Kollektionen basieren auf diesem Modell. Aber es gibt auch Kollektionen, die ihre ganz eigene Handschrift haben. Da ist zum Beispiel der Füllfederhalter, der eine Hommage an Marilyn Monroe darstellt: sein Korpus hat die Form eines Monroe-Lippenstiftes und die Feder, die wie jede Montblanc-Feder aus 14K oder 18K Gold gefertigt ist, ziert ein Monroe-Konterfei.

Die Ausstellung zeigt die gesamte Vielfalt der Montblanc-Füllfederhalter-Welt, der nach oben keine Grenzen gesetzt sind. „High Artistry“ heißen diese Kollektionen, die zum Teil auf nur ein einziges Stück limitiert sind und sehr spezifische Geschichten erzählen. Ebenso spezifisch sind auch die Jobs bei Montblanc. Von Thorgen erfahren wir, dass es für einige Tätigkeiten, die hier ausgeführt werden, gar keine richtigen Ausbildungen gibt; so speziell ist es, einem Füllfederhalter über den Einsatz von Edelsteinen und feinster Gravur, über Form und Farbe seine ganz individuelle Geschichte einzuverleiben. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Arbeitnehmenden bei Montblanc eine hohe Verweildauer haben: im Durchschnitt sind es 16 Jahre.

Storytelling ist ein ganz wesentliches Element zeitgemäßer Unternehmensführung und hat daher auch seinen Stellenwert im MBA Performance Leadership. Am Beispiel Montblanc konnten die Studierenden ganz plakativ sehen, wie ein gut gemachtes Storytelling ein ganz Unternehmen trägt – von jedem einzelnen Produkt über die Architektur und das Interieur bis hin zu den Mitarbeitenden, die ihre Besucherinnen und Besucher kompetent, sachkundig und mit spürbar eigener Begeisterung durch ihre Arbeitsstätte führen.

Vielen Dank, Thorgen und Martin, für diese eindrucksvolle Reise durch die Geschichte von Montblanc!

Christian OttoChristian Otto
Studiengangskoordination MBA Performance Leadership

Digitaler Fingerabdruck:
„Die Digitalisierung verändert mehr als das Medium.“

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