ESG, das steht für Environmental, Social, Governance – und großgeschrieben als Aushängeschild an so mancher Unternehmenstür. Doch was steckt wirklich hinter diesem großen Versprechen? Handelt es sich um eine lästige Pflicht, ein reines Lippenbekenntnis oder eine ganz persönliche Motivation? Das herauszufinden hat sich das aktuelle Manager Barometer 2022/23 auf die Fahne geschrieben, und die Ergebnisse dieser Studie liegen jetzt vor.
Bereits zum zwölften führte die Unternehmensberatung Odgers Berndtson ihre unter dem Label Manager Barometer bekannte jährliche Befragung unter Führungskräften durch. Ziel der Studie ist, es ein jeweils aktuelles Stimmungsbild aus den Führungsetagen großer und kleiner Unternehmen zu zeichnen. Darüber hinaus wird jedes Jahr ein neues, aktuelles Schwerpunktthema gesetzt.
Erste Inhalte aus dem diesjährigen Manager Barometer im Allgemeinen und zum Thema ESG im Speziellen stellten jetzt die LeadershipGarage und Odgers Berndtson im Rahmen einer Impuls-Session vor, zu der die LeadershipGarage eingeladen hatte. Denn bereits zum fünften Mal ist die LeadershipGarage als Kooperationspartner des Manager Barometers mit einer eigenen Teilstudie dabei.
Ein Blick ins Manager Barometer 2022/23
Rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren per Zoom zugeschaltet, als Elena Weber, Marketing- und Kommunikationsmanagerin von Odgers Berndtson durch die aktuelle Studie führte. Worum geht es im Kern und was sind die Highlights der diesjährigen Führungskräftebefragung?
Über 1.500 Manager aus Deutschland sind es, die am diesjährigen Manager Barometer teilgenommen haben. Mehr als 80 % der Befragten sind in etablierten Unternehmen tätig, das heißt, in Unternehmen, die es seit mehr als 15 Jahren gibt. Weniger als ein Drittel von ihnen arbeiten im General Management, was einen Abwärtstrend gegenüber den Vorjahren der Befragung darstellt.
Wie die LeadershipGarage, so beschäftigte sich auch das Manager Barometer mit der Führung in unsicheren Zeiten . Hierzu wollte das Manager Barometer von den befragten Führungskräften wissen, wie zufrieden sie mit ihrer Position in derzeitigen Krisenzeiten sind. Drei Viertel der deutschen Führungskräften sind zufrieden bis sehr zufrieden mit ihrer Position, gleichzeitig kann sich die Hälfte der Befragten einen beruflichen Wechsel vorstellen. Entscheidende Gründe für die Wechselbereitschaft sind beispielsweise fehlende berufliche Perspektiven oder schlechte Rahmenbedingungen in den derzeitigen Unternehmen.
Ein weiterer Aspekt betrifft die Motivation der Befragten im Hinblick auf ihren weiteren beruflichen Werdegang. Hierbei geht es jeweils 54 % der Befragten um die Sinnhaftigkeit ihrer Aufgaben und die Möglichkeit, eigene Stärken und Begabungen einsetzen zu können. Ebenfalls ganz oben auf der Agenda steht eine passende Unternehmenskultur, die für 73 % der Befragten die wichtigste Rahmenbedingung für einen Wechsel ist. Die Fehlerkultur als ein Bestandteil der Unternehmenskultur ist allerdings in den wenigstens Unternehmen anzutreffen; lediglich 26 % der Befragten konnten von sich behaupten, in einem Unternehmen zu arbeiten, in dem Fehler offenen angesprochen und lösungsorientiert angegangen werden.
Dieses Bild der hohen Bedeutung auf der einen und mangelnder Umsetzung auf der anderen Seite zeigt sich dann auch mit Blick auf das Schwerpunktthema Nachhaltigkeit.
ESG ist wichtig – aber oft nicht umgesetzt
Gefragt nach der Bedeutung von ESG in ihren Unternehmen, hält die Mehrheit der Führungskräfte ESG und Nachhaltigkeit für wichtige Themen. Allerdings, und das ist die Kehrseite der Medaille: Was meist noch fehlt sind die konkreten Maßnahmen zu deren Umsetzung. Zudem geht lediglich ein Fünftel der Befragten davon aus, dass die Mitarbeitenden mit den Inhalten der ESG-Projekte und -Maßnahmen des Unternehmens vertraut sind. Auch nehmen sie ESG als eine eher shareholder-orientierte denn innovationstreibende Maßnahme wahr. Damit bleibt ESG in den meisten Unternehmen noch ein reines Lippenbekenntnis, das zudem von den Mitarbeitenden nicht geteilt wird.
Auch vor diesem Hintergrund kommt Sustainable Leadership, mit dem sich die LeadershipGarage im Rahmen des diesjährigen Manager Barometer in ihrer Teilstudie beschäftigt hat und über die wir an dieser Stelle noch ausführlicher berichten werden, eine sehr relevante Bedeutung zu.
Vielen Dank, Elena Weber von Odgers Berndtson, für diese spannenden Impulse!
Das Manager Barometer 2022/23 inklusive der von der LeadershipGarage durchgeführten Teilstudie zum Sustainable Leadership ist ab sofort in Gänze erhältlich.
Hannah Vergossen
Digitaler Fingerabdruck:
„Try out and fail fast“ – Unternehmen brauchen agile Prozesse und eine ausgeprägte Fehlerkultur um im Wettbewerb bestehen zu können.
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