Skill Management für die Führung von morgen – Bericht zum Vortrag bei der DGFP

Welche neuen Ansätze nutzen Unternehmen für die Gestaltung ihres Kompetenzmanagements? Diese Frage beschäftigte die von der Deutschen Gesellschaft für Personalführung e. V. (DGFP) ins Leben gerufene „Skill Management Conference“ vom 14.06.2023. Neben weiteren ausgewählten Referentinnen und Referenten, sprachen hier auch Prof. Dr. Sabine Remdisch und Christian Otto als Vertreter*innen des Instituts für Performance Management und des dazugehörigen MBA-Studiengang Performance Leadership und dem Projekt LeadershipGarage.

In ihrem Vortrag beschäftigten sie sich mit dem „Skill Management für die Führung von morgen“ und der Frage, welche Führungs-Skills in Zukunft gebraucht werden, wie das Führungshandeln mit der Performance von Personen, Teams und Organisationen in Verbindung steht und wie zukunftsweisende Fähigkeiten wirksam entwickelt werden können.

Den Anfang machte eine Bestandsaufnahme eben der Situation, in der sich Führungskräfte heute wiederfinden: Sie managen hybride Teams, sind mit der Implementierung neuer Technologien betraut, balancieren zwischen der Notwendigkeit zur Innovation und dem Anspruch an Effizienz, empowern ihre Mitarbeitenden – kurzum: Sie bewegen sich in einer Welt, die gekennzeichnet ist von Unsicherheit, Unberechenbarkeit, Komplexität und Uneindeutigkeit. Die klassischen Leadership Skills haben in diesem Arbeitsumfeld ausgedient – es bedarf eines ganz neuen Skillsets für Führungskräfte. Zu diesem zählen im Wesentlichen kommunikative und soziale, technologische und innovatorische Fähigkeiten ebenso wie emotionale Intelligenz – und die Bereitschaft zum Wandel hin zum Performance Leadership.

Drei Anforderungen der künftigen Führungskräfte-Ausbildung

Aus diesen künftigen Anforderungen ergeben sich logischerweise auch neue Anforderungen an die Führungskräfte-Ausbildung – genau genommen sind es drei:

Als eine erste Anforderung identifizierte das Forscher*innen-Team, den Fokus stärker als bisher auf die Beziehungs-, Kommunikations- und gefühlsbezogenen Fähigkeiten zu legen, denn gerade in der Ausbildung auf Executive-Niveau werden nach wie vor schwerpunktmäßig Basis-Skills wie Strategieentwicklung und Finanzanalyse bespielt.

Eine zweite Anforderung besteht in der steigenden Nachfrage nach flexiblen und maßgeschneiderten Lernprogrammen, denn: Aufgrund des volatilen Arbeitsumfelds passen standardisierte, langfristige Schulungsprogramme für Führungskräfte oft nicht zu den täglichen Anforderungen der Unternehmen und den Bedürfnissen der einzelnen Lernenden.

Die dritte Anforderung schließlich fußt auf einem fehlenden direkten Wissenstransfer: Führungskräfte in der Ausbildung können das im Unterricht Gelernte oft nicht direkt auf ihre Arbeit anwenden, weil die Ausbildungsinhalte nicht zu ihrem aktuellen Arbeitskontext passen.

Wie also lässt sich eine den künftigen Arbeitsumfeldern angepasste Führungskräfte-Ausbildung neu denken? Als Beispiel dafür haben Prof. Dr. Sabine Remdisch und Christian Otto das Beispiel ihres MBA-Studiengangs Performance Leadership mitgebracht. Dieser Studiengang basiert auf Kommunikations- und psychologischen Methoden und vermittelt den berufsbegleitend Studierenden über drei Semesters hinweg genau die Fähigkeiten, die sie in Zukunft brauchen werden. So fördert der Studiengang die für Leadership, Teamwork und Konfliktbewältigung notwendigen Kommunikationskompetenzen, trainiert den Wandel der Führungskraft hin zum empathischen Coach, macht mit den Technologien der Zukunft vertraut und schult das Innovation Mindset ebenso wie die erfolgserprobte Innovationsmethode des Design Thinking. Darüber hinaus legt der MBA größten Wert auf die Verbindung von wissenschaftlicher Ausbildung mit Praxisbezug, was über Formate wie das „Lernen an anderen Orten“ realisiert wird: Hier besuchen die Studierenden ausgewählte Unternehmen und bekommen einzigartige Einblicke in deren Transformationsprozesse.

Einen weiteren wichtigen Baustein in der Führungskräfte-Ausbildung stellt das Projekt LeadershipGarage dar. Angesiedelt an der Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis wendet sich die LeadershipGarage mit explizit zugeschnittenen Formaten an Führungskräfte, um mit ihnen gemeinsam Lösungen für das Leadership der Zukunft zu entwickeln. Diese Formate umspannen mit dem Innovation Space, den Themen-Lounges, den Benchmark-Studies und Peer-Coachings, dem Symposion „Inside Silicon Valley“ und dem Digital Leadership Lab, in dem die neuen Technologien praktisch und unter wissenschaftlicher Leitung ausprobiert werden können, alle wichtigen Ebenen von der Wissensgenerierung über den Praxistransfer bis hin zum kollegialen Austausch. Die Zusammenarbeit in diesem Projekt zeichnen sich durch eine innovative Atmosphäre und lebendige Interaktion aus.

Unterm Strich zeigten Prof. Dr. Sabine Remdisch und Christian Otto in ihrem Vortrag auf, welche Fähigkeiten für die Führung in Zukunft unabdingbar sind – und wie sie bereits heute umfassend erlernt werden können.

Christian OttoChristian Otto
Studiengangskoordination MBA Performance Leadership

Digitaler Fingerabdruck:
„Die Digitalisierung verändert mehr als das Medium.“

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