Welche Möglichkeiten eröffnen sich Studierenden des MBA Performance Leadership nach erfolgreich absolviertem Studium? Um einen Einblick in die vielfältigen Karrierewege, die sich im Anschluss an diesen besonderen Studiengang ergeben können, zu ermöglichen, teilen Alumni ihre Erfolgsgeschichten mit uns.
Nach Hendrik Hilmer und Kristin Fuchs, die den aktuellen Studierenden des MBA Performance Leadership im Rahmen der aktuellen Blockwoche spannende Einblicke in die psychologischen Persönlichkeitsstrukturen von Führungskräften gaben, trat mit Thomas Dittrich ein dritter MBA-Absolvent auf die virtuelle Bühne und teilte seine Erfahrungen zur Digitalisierung und deren Auswirkungen auf die Führung im Gesundheitswesen der Techniker Krankenkasse (TK).
Zunächst aber ging Thomas auf seinen beruflichen Werdegang rund um sein Studium im MBA Performance Leadership, das zu seiner Zeit noch MBA Performance Management hieß, ein.
Ein MBAler der ersten Stunde
Thomas hat zunächst in Leipzig Psychologie, Pädagogik und Sportwissenschaft studiert und fokussierte sich schon da auf die Bereiche Personalwesen und Personalentwicklung. 2004 bekam er dann die Chance, als Trainee bei der Techniker Krankenkasse im Bereich Personal in Hamburg anzufangen. Fünf Jahre später begann Thomas sein Studium des MBA Performance Management. Das Besondere daran ist, dass er zu den Studierenden des allerersten MBA-Jahrgangs gehörte. Neben der räumlichen Nähe zu Hamburg, waren es vor allem die Inhalte, die Thomas für dieses Studium bewogen haben. Führung, HR, Organisationen – diese Themen hatten ihn sehr gereizt. 2011 schloss er sein Studium erfolgreich ab, und heute leitet Thomas in Schwerin das Fachzentrum für Unfälle und Regresse der TK mit rund 170 Mitarbeitenden.
Wie hängt das, war er jetzt bei der TK macht und das, was er in seinem Masterstudiengang gelernt hat, zusammen? Thomas beschreibt das mit den „3 Säulen“ des Performance Managements, die erstens den Blick auf die Organisation und Prozesse, zweitens den Blick auf die interpersonelle Führung und drittens den Blick auf sich selbst, die Selbstreflektion als Führungskraft legen. Thomas ist immer wieder fasziniert, wie er diese Themen des Studiums im Arbeitsalltag wiederfindet.
Dem Thema Digitalisierung im Gesundheitswesen nähert sich Thomas in seinem Vortrag aus drei Blickrichtungen: Wer ist die TK, wie lässt sich der große Begriff „Digitalisierung“ einschränken und in welchem Markt bewegt sich die Krankenkasse eigentlich?
Vom innovativen Masterstudiengang ins traditionsreiche Unternehmen
Die Techniker Krankenkasse existiert bereits seit 1884 und hat heute rund 11 Millionen Versicherte. Damit ist die TK der größte Player in diesem Bereich. In der TK beschäftigt sind ungefähr 14.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Höhe der jährlichen Ausgaben für die Versorgung der Versicherten beläuft sich auf rund 33 Milliarden Euro.
Den Markt teilt sich die Techniker Krankenkasse mit Mitbewerbern wie etwa der AOK, der DAK oder der Barmer Krankenkasse. Um im Krankenkassenmarkt zu überzeugen, ist besonders die Servicequalität entscheidend.
Die TK hat sich früh auf den Weg gemacht, Prozesse zu digitalisieren. Seit über 15 Jahren werden beispielsweise alle Briefe, die die TK erreichen, an einer zentralen Stelle eingescannt und von dort aus den Sachbearbeitenden zur Verfügung gestellt. Ein weiterer wichtiger Bereich sind die Online-Services.
Auswirkungen hat die Digitalisierung im Gesundheitswesen unter anderem auf die Prozesse und die Organisation innerhalb der TK. Das fängt bei der Frage an, wie sich die bislang analogen Prozesse künftig digitalisieren lassen. Eine 1:1-Adaption reicht da nicht aus; ganz genau muss stattdessen analysiert werden, wie die bisherigen Prozesse auch digital wirklich kundenfreundlich gestrickt sein müssen.
Organisatorisch bedeutsam war die Integration der sogenannten Online-Squads in die TK. Mit ihnen wurde eine Struktur in die Organisation eingebracht, die zum Ziel hatte, Online-Produkte schnell auf den Markt bringen zu können. Mittels dieser Squads gibt es in der TK jetzt kleine, flexible Einheiten, die eigene IT-Ressourcen zur Verfügung haben und im Wesentlichen nach dem SCRUM-Prinzip agieren.
Herausforderungen stellen sich auch für Führungskräfte. Angefangen damit, dass Führungskräfte künftig ein Grundverständnis für digitale Anwendungen und deren Möglichkeiten mitbringen müssen. Eine weitere Herausforderung betrifft das Thema Vertrauen und die Frage, wie Vertrauen geschaffen werden kann in Bezug auf Mitarbeitende, die innerhalb der Squads relativ autonom unterwegs sind. Wenn die Führungskraft ihre Mitarbeitenden so gut wie gar nicht sieht, wie soll sie dann Feedback geben oder Personalentwicklung vorantreiben? Notwendig war daher, meint Thomas aus seiner Erfahrung, beispielsweise eine Weiterentwicklung der Feedback-Kultur, weg vom einseitigen Feedback durch die Führungskraft, hin zu einem kollektiven Feedback-Prozedere. Wichtig ist, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Feedback geben und einholen, aber auch erhaltenes Feedback mit in die Entwicklungsgespräche mit der Führungskraft nehmen.
In jedem Fall, das zeigte der Vortrag von Thomas noch einmal ganz deutlich, bringt die Digitalisierung sowohl für die Mitarbeitenden wie auch für die Führungskräfte die Notwendigkeit des lebenslangen Lernens mit sich. Ein Konto, auf das der MBA Performance Leadership auch im dreizehnten Jahr seines Bestehens Jahrgang für Jahrgang aufs Neue einzahlt.
Vielen Dank, Thomas, für diesen Sprint durch die Digitalisierung und digitalen Entwicklungen in der Techniker Krankenkasse!