Wie fast alle Unternehmen sind auch die Unternehmenspartner der LeadershipGarage gezwungen, die kommenden Wochen größtenteils aus ihren Home-Offices heraus zu bestreiten. Um ihren Unternehmenspartnern und weiteren Interessierten über die Hürden zu helfen, die sich mit dieser plötzlichen Umstellung von der face-to-face-Situation im Büro auf die Führung der Arbeit auf Distanz stellen, und einen gemeinsamen Austausch zu fördern, gehen nun die virtuellen Workouts der LeadershipGarage an den Start. Diese Sessions sind dabei gleichzeitig auch eine gute Vorbereitung für die LGLounge am 5. November 2020, die sich unter dem Motto „Digital Performance“ ganz ausführlich und in Form eines interaktiven Zirkeltrainings mit den Herausforderungen von Führung und Performance in der digitalen Arbeitswelt beschäftigen wird.
Auf dem Trainingsplan der Session No. 1 stehen ein Input von Sabine Remdisch, Leiterin der LeadershipGarage, mit ersten Tipps und Tricks aus der Forschung für das spontane Führen auf Distanz, ein Selbsttest zur Überprüfung der eigenen digitalen Fitness und die Gelegenheit zum Erfahrungs- und Erkenntnisaustausch.
Ihr Warm-up startet Sabine Remdisch mit einigen Szenen aus dem Führungsalltag im Home-Office. Was genau beinhaltet dieses Führen auf Distanz, welche Herausforderungen, aber auch welche positiven Möglichkeiten erwarten Führungskräfte und ihre Mitarbeitenden hier? Um das herauszufinden hat die LeadershipGarage stichprobenhaft hinter die Türen der Home-Offices geschaut und die verschiedenen Eindrücke gesammelt. Da ist zunächst einmal natürlich die Besonderheit der rein mediengestützten Kommunikation. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Schwierigkeit, aus dem oft trubeligen Home-Office heraus vertrauliche Gespräche mit Mitarbeitenden und Kollegen zu führen. Auch die Strukturierung der Arbeit, der deutlich flexiblere Tagesablauf, das einzubeziehende Familienmanagement, aber auch die totale Entgrenzung der Arbeit ins Private hinein stellen besondere Herausforderungen dar. Dass Führung auf Distanz künftig auch weit über die Home-Offices hinausgehen wird, dafür steht das Phänomen des Digital Nomad. Das sind Menschen, die wirklich an jedem Ort der Welt ihrer Arbeit nachgehen, sodass Führungskräfte oft gar nicht wissen, wo genau der Mitarbeitende sich gerade befindet. Führung auf Distanz ist nicht nur aktuell ein Thema, es ist das Führungsthema der Zukunft. Welche Erfahrungswerte hier schon vorhanden sind und welche Erfolgsvariablen sich daraus ableiten lassen, zeigt Sabine Remdisch anhand ihrer Studie „Wirksam führen auf Distanz“. Erfolgreiches Remote Leadership spielt sich demnach auf zwei Ebenen ab: auf der Beziehungs- und auf der Informationsebene. Und übergreifend, als eine Art Faustregel erfolgreicher Führung auf Distanz lässt sich sagen: Erfolgreiche Führung auf Distanz funktioniert nach denselben Grundprinzipien der Führung in face-to-face-Situationen – aber sie braucht von allem ein bisschen mehr! Zentrale Bausteine der Beziehungsebene sind daher der Aufbau gegenseitigen Vertrauens, die Beziehungsqualität und die eigene reflektierte und sensible Kommunikation. Auf der Informationsebene gilt es, einen strukturierten Informationsaustausch herzustellen, den Erfolg der Kommunikation zu gewährleisten und immer wieder zu überprüfen und digitale Medien anlassbezogen einzusetzen.
Im anschließenden interaktiven Workout ging es dann auch genau darum: In den folgenden 15 Minuten hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, ihre eigenen Führungsaktivitäten auf der Beziehungs- und der Informationsebene im interaktiven Austausch zu reflektieren und anhand des daran anknüpfenden Selbsttests „Meine Führung auf Distanz“ zu überprüfen.
Der Selbsttest gibt einen schnellen Überblick über die eigene „digital Preparedness“ und zeigt genau die Bereiche auf, in denen noch Nachholbedarf besteht. Die größte und alles überspannende Herausforderung erfolgreicher Führung auf Distanz brachte Sabine Remdisch zusammenfassend mit der Formel „being there when you are not there“ auf den Punkt. Führen auf Distanz heißt damit vor allem, Nähe auf Distanz zu schaffen. Auch dazu wurden die Teilnehmenden noch einmal interaktiv und brachten ihre eigenen Anregungen und Tipps ein, wie diese „Nähe auf Distanz“ gelingen kann. Ihre Ideen reichten von der „emotionalen Minute“, die Mitarbeitenden vor jedem Meeting Gelegenheit für persönliche Themen gibt, über die „offene Zoom-Tür“, also eine auch virtuell offene Bürotür, bis zum gemeinsamen Ausprobieren neuer Technologien, die den kurzen, direkten Austausch ermöglichen.
Nach diesem ersten Workout sind nun also schon einmal die ersten Muskelgruppen für die nächsten zwei Wochen im Home-Office trainiert. Wir freuen uns auf die nächste Workout-Session am 22. April 2020, zu der wir zeitnah einladen!