Zu ihrem Workshop, der sich im Rahmen des Theme Day am 23. Januar 2020 mit dem Schwerpunktthema „Digital Performance“ befasste, hatte die LeadershipGarage auch zwei Speaker in das Forum des Zentralgebäudes der Leuphana Universität Lüneburg eingeladen, die dem erwartungsvollen Publikum Einblicke in die Möglichkeiten von Deep Learning und künstlicher Intelligenz (KI) erlauben sollten. Als erster Speaker betrat nach dem einleitenden Begrüßungsvortrag von Prof. Dr. Sabine Remdisch KI-Experte Jelko Münsterkötter vom LeadershipGarage-Kooperationspartner IBM Watson die Bühne.
Viele Fragen zum Thema standen bereits im Raum: Welche Möglichkeiten bietet künstliche Intelligenz bereits? Wie können digitale Tools die Leistung von Menschen und Unternehmen, deren digitale Performance fördern? Und welche Rolle spielt der „Human Factor“ dabei? All dies bewegte das Publikum, das bei diesem Workshop von den Führungsetagen der Unternehmenspartner der LeadershipGarage bis hin zu interessierten Studierenden reichte.
Mit IBM Watson durch die Entwicklungsgeschichte der künstlichen Intelligenz
Jelko Münsterkötter nahm das Publikum dabei mit auf eine Reise durch die Entwicklungsgeschichte der KI in den letzten 20 Jahren und zeigte, dass von diesen Technologien zwar Spitzenleistungen, aber keine achten Weltwunder oder gar selbstregierende Kräfte zu erwarten sind. Auch eine Begriffsdefinition gab er den Zuhörenden mit auf den Weg: KI, das meint übergreifend Computer, die menschliche Intelligenz nachahmen – bis hin zur Nachahmung von Mimiken. Einer Maschine überhaupt bestimmte Dinge beizubringen, fällt unter den Begriff des Machine Learning. Und das sogenannte Deep Learning bezeichnet noch einmal sehr viel komplexere Gerüste, die wir uns als eine Art neuronale Netze vorstellen können.
Als einen der ersten Meilensteine in der Erfolgsgeschichte dieser technologischen Entwicklungen ruft Jelko Münsterkötter seinen Zuhörenden Deep Blue, den ersten Schachcomputer aus dem Hause IBM in Erinnerung. Dieses System machte Furore, als es im Jahre 1997 den damaligen Schachweltmeister Garri Kasparow besiegte. Einen weiteren Meilenstein stellten die Möglichkeiten des automatisierten Fahrens im Jahre 2005 dar. Und einen Quantensprung markierte im Jahre 2016 das Computerprogramm AlphaGo, eine – wie schon der IBM-Schachcomputer – auf ein Spiel, nämlich das Brettspiel Go trainierte Software. Dieses Programm vermochte nun noch komplexere Aufgaben zu lösen und löste dadurch erneut die bis dato amtierenden menschlichen Meister ihres Gebietes ab. Dass KI allerdings eine Technik ist, die immer auch mit Bedacht zu nutzen ist, war auch eine der Kernbotschaften dieses Vortrags. Dafür, so berichtete Jelko Münsterkötter, setzen sich Unternehmen wie IBM und Google mittlerweile auch ganz aktiv ein. So arbeite IBM beispielsweise in der Kommission der Bundesregierung mit, um dadurch dazu beizutragen, die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz gleich in die richtigen Wege zu leiten.
Als aktuelle Anwendungsbeispiele künstlicher Intelligenz aus dem Hause IBM zeigte Jelko Münsterkötter unter anderem die „Empathische Versicherungsassistentin EVA“ als Chat-Bot-Lösung einer Versicherung, einen digitalen „Medical Doctor“ bestehend aus einem Algorithmus, der auf das Erkennen von Malaria-Zellen trainiert ist, oder auch das Projekt „Simon“, den ersten Crew Interactive Mobile Compagnion, der bereits den Astronauten Alexander Gerst als persönlichen Crew-Assistenten ins All begleitet hat. All diese Beispiele zeigen auch, wie KI bei IBM an den Sinnen des Menschen orientiert wird: lesen und schreiben, sehen und erkennen, sprechen und hören sowie das Generieren und Navigieren von Wissen.
Als weitere Learnings lassen sich aus diesem Vortrag zudem die vier wichtigsten Faktoren erfolgreicher KI-Projekte mitnehmen. Dazu zählt Jelko Münsterkötter qualitativ hochwertige Daten, den kontinuierlichen Aufbau von Expertise in Gestalt von Deep Learning Specialists und Machine Learning Experten, eine exzellente Software-Architektur und Vertrauen in die Technologien, wie sie insbesondere durch transparente Vorgänge entwickelt werden kann. Allem voran seien darüber hinaus gerade in Deutschland deutlichere Investitionen in die KI-Entwicklung nötig, um auf der Höhe dieser Technologien zu bleiben. Und das ist zugleich auch der abschließende Appell dieser Vortragsreise durch die letzten bzw. die ersten 20 Jahre künstliche Intelligenz auf unserem Planeten Erde.
Wir danken Jelko Münsterkötter für diese spannenden Einblicke und freuen uns auf weitere Projekte mit unserem Kooperationspartner IBM.