Digital Performance – Topthema beim Theme Day der LeadershipGarage

Wie eine Organisation sich leistungsorientiert digital aufstellen und dabei seine Mitarbeitenden performancesteigernd mit einbinden kann, das ist eins der Forschungsfelder der LeadershipGarage – und war auch das Topthema des Workshops „Digital Performance“, den die LeadershipGarage am 23. Januar 2020 im Zentralgebäude der Leuphana Universität Lüneburg ausgerichtet hat. Der besondere Fokus richtete sich dabei auf die aktuellen Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz (KI) und das Deep Learning.

Gemeinsam für die positiven Möglichkeiten von KI und digitaler Performance: Markus Hacker, NVIDIA, Jelko Münsterkötter, IBM Watson, und Prof. Dr. Sabine Remdisch, Leiterin der LeadershipGarage
Gemeinsam für die positiven Möglichkeiten von KI und digitaler Performance: Markus Hacker, NVIDIA, Jelko Münsterkötter, IBM Watson, und Prof. Dr. Sabine Remdisch, Leiterin der LeadershipGarage

Teilnehmende dieses Workshops waren neben den Unternehmenspartnern der LeadershipGarage und weiteren geladenen Gästen dieses Mal auch Studierende des MBA Performance Management. Unter dem Motto „MBA meets LeadershipGarage“ öffnete die LeadershipGarage dieses spannende und zukunftsweisende Thema damit ganz bewusst auch der nächsten Führungskräftegeneration. Auf die Speaker des heutigen Tages wartete also ein gespanntes Publikum: Mit Markus Hacker, Regional Director Enterprise Business DACH beim Technologieunternehmen NVIDIA, und Jelko Münsterkötter von IBM Watson, einem Kooperationspartner der LeadershipGarage, standen zwei Experten zu den Themen Deep Learning und KI bereit.

„Wir bekommen mit, dass sich viel verändert – bei unseren Kunden, aber auch in unserem Geschäftsmodell, alles durch die Digitalisierung. Es ist immer wichtig, dass man an den Themen dranbleibt.“ (Personalleiter im Finanzdienstsektor)

„Ich glaube, gerade in Bezug auf Digitalisierung, im Personalwesen, gibt es insbesondere in unserer sehr heterogenen Landschaft noch viele offene Fragen, aber auch schon Pioniere, die vorangehen. Und ich hoffe, dass wir das heute noch mal mit etwas mehr Know-how unterfüttern können.“ (Mitarbeitende in einer kirchlichen Einrichtung)

Genau an der Vermittlung dieses Know-hows setzte der Theme Day an und lieferte mit spannenden praktischen Vorträgen eine Möglichkeit zum offenen Austausch.

Zum Auftakt trug Prof. Dr. Sabine Remdisch, Leiterin der LeadershipGarage, die verschiedenen Dimensionen der Digital Performance zusammen. So umfasst der Performance-Begriff die organisationale, interpersonelle und persönliche Leistung. Durch die Digitalisierung wandeln sich allerdings viele Mittel und Möglichkeiten des Performance Managements. Wie Unternehmen mit diesen neuen Möglichkeiten umgehen können und wie sie dadurch wachsen können, damit beschäftigt sich das Themenfeld Digital Performance. Ganz konkret befasst sich mit diesem Themenbereich auch das von der LeadershipGarage initiierte Digital Leadership Lab. Wie Führungskräfte hier auf die Kompetenzanforderungen der künftigen Arbeitswelt vorbereitet werden, die jeweils aktuellen Tools digitaler Zusammenarbeit praktisch ausprobieren und auf ihre jeweils unternehmensspezifischen Anforderungen anwenden können, erklärte in einem Exkurs LeadershipGarage-Mitarbeiter Christian Otto. Die Angebote des Lab bieten somit einen wichtigen Einblick in künftige Führungsaufgaben.

„Wir begleiten Veränderungsprozesse in Organisationen, da geht es mehr um die Veränderung, die Erweiterung des Bewusstseins, weniger um die technischen Aspekte. Aber die spielen natürlich mit rein, genau wie der Kulturwandel, der letztendlich notwendig ist, um auch in die Digitalisierung einsteigen zu können.“ (Experte aus dem Bereich Training und Coaching)

„Ich bin heute hier, um zu erfahren, was schon im Bereich KI möglich ist, weil wir unter anderem auch eine Software haben zum Thema Veränderungsprozesse im Unternehmen. Damit messen wir weiche Faktoren wie Unternehmenskultur oder Commitment und versuchen, das Unternehmen mit den Ergebnissen nachhaltig voranzutreiben.“ (Experte aus dem Bereich Unternehmensberatung)

Was genau heißt also „künstliche Intelligenz“ und wie kann diese Zukunftstechnologie die (inter)personale und organisationale digitale Performance nach vorne bringen? Darauf gingen die beiden geladenen Speaker mit ihren Usecases von IBM und NVIDIA ein – und griffen dabei auch die mit KI nach wie vor verbundenen Unsicherheiten auf.

Vom LeadershipGarage-Kooperationspartner IBM Watson war Jelko Münsterkötter zu Gast und sprach über die Erfolgsperspektiven von KI.
Vom LeadershipGarage-Kooperationspartner IBM Watson war Jelko Münsterkötter zu Gast und sprach über die Erfolgsperspektiven von KI.

Den Anfang machte Jelko Münsterkötter und nahm das Publikum mit auf eine Zeitreise durch die Entwicklungsgeschichte der künstlichen Intelligenz bis heute. IBM Watson, Vorreiter im Bereich der kognitiven Systeme, orientiert die eigenen Entwicklungen an den Sinnen des Menschen: lesen und schreiben, sehen und erkennen, sprechen und hören, verbunden mit dem Generieren und Navigieren von Wissen. Zu den wichtigsten Faktoren erfolgreicher KI-Projekte zählt Jelko Münsterkötter die Güte der eingesetzten Daten, die Fachkenntnis der damit befassten Personen, die Qualität der Software-Architektur und das in die Technologien gesetzte Vertrauen. Sein Fazit ist gleichzeitig auch ein Denkanstoß: Will Deutschland die eigene Souveränität gegenüber den KI-Treibern China, USA & Co. sichern, muss Deutschland mehr machen. Investitionen in KI müssen Unternehmen vorantreiben, und Unternehmen müssen Synergien schaffen.

Die Menschen von repetitiven oder auch gefährlichen Aufgaben zu entlasten und zugleich die menschlichen Fähigkeiten um die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz zu erweitern, darin sieht Markus Hacker von NVIDIA die größten Chancen der neuen Technologie. Die von ihm gezeigten Anwendungsbeispiele reichen von der Schieneninspektion bis zur Krebsdiagnostik, vom mülltrennenden Roboter bis zum digitalen Landwirt. Für Anwendungen wie diese stellt NVIDIA Chips und Software-Container für Deep Learning bereit. Und auch für Markus Hacker ist die zentrale Figur dieser positiven Möglichkeiten der Mensch. Insbesondere vom Data Scientist erwartet er nicht nur technologisches Know-how, sondern auch das jeweils fachspezifische Wissen der Themenbereiche, in denen KI zum Einsatz kommt. Mit Markus Hacker erhielten die Zuhörenden einen vertiefenden Einblick in das geheime Leben der Algorithmen und lernten: Algorithmen können nichts aus eigener Kraft lernen – schlau werden sie erst durch das, was der Mensch in sie hineingibt.

„KI ist eine Technologie wie jede andere auch – es hängt von den Menschen ab, die diese Technologie nutzen.“ (Markus Hacker, NVIDIA)

Beide Vorträge zeigten, wie KI als „Booster“ digitaler Performance auf (inter)personaler und organisationaler Ebene wirken kann und welche positiven Möglichkeiten sie zu eröffnen vermögen. Sie zeigten zudem, dass Mensch und Maschine nur gemeinsam zu denken sind. Die anschließenden Diskussionen befassten sich darüber hinaus mit Aspekten der Kommunikation, der Sicherheit und den praktischen Möglichkeiten beim Einsatz künstlicher Intelligenz.

„Der menschliche Faktor wird immer noch eine Rolle spielen, bis man das Gefühl digital aufgefangen bekommt.“ (IT-Leiter aus dem Finanzdienstsektor)

„Aber ich glaube, gerade die junge Generation, die hat eben weniger Sorgen als die mittlere oder die ältere Generation (…) und wir müssen einfach lernen, damit umzugehen und mehr – aus meiner Sicht – die Chancen sehen als die Risiken“. (Studierender)

Was dieser Workshop vor allem zeigte, ist sicher, dass auch im digitalen Zeitalter die zwischenmenschliche Kommunikation, der gegenseitige Austausch, das Lernen und das Verstehen ganz entscheidende Schlüssel sind, um die konstruktiven Chancen digitaler Technologien und somit auch die eigene und die unternehmerische Performance entwickeln und voll entfalten zu können. Die künstliche Intelligenz als Technologie wird aus der Realität vieler Unternehmen in Zukunft sicher nicht wegzudenken sein. Es liegt aber an uns, die passenden Anwendungsbereiche und den richtigen Umgang mit der Technologie zu finden.

Wir danken allen Teilnehmenden und allen voran unseren Speakern für diesen rundum spannenden und zukunftsweisenden Workshop. Die LeadershipGarage bleibt dran – bleiben Sie es auch!

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