Bei der LeadershipGarage Lounge 01/2019 präsentierte Prof. Dr. Sabine Remdisch die Ergebnisse der aktuellen Studie zur Digitalen Kultur und dem Digital Culture Fit.
Für die vielen Teilnehmenden, die sich in der Frankfurter Klassikstadt zur LeadershipGarage Lounge 01/2019 eingefunden hatten, begann der Tag mit dem ebenso spannenden wie interaktiven Vortrag, in dem Prof. Dr. Sabine Remdisch das Kernthema dieser Lounge auf den Punkt brachte: Die Bedeutung der Digitalen Kultur für den künftigen Unternehmenserfolg und die Chancen, die sich für Unternehmen durch den Digital Culture Fit als neues Benchmark ergeben. Die Studie, die diesen Erkenntnissen zugrunde liegt, hat Prof. Dr. Sabine Remdisch zusammen mit Dr. Thomas Petzel im Rahmen des „Manager-Barometers 2018/2019“ umgesetzt, an der dieses Mal rund 2.460 Führungskräfte in Deutschland, Österreich und der Schweiz teilgenommen haben. Initiator dieses jährlich durchgeführten Top-Trendbarometers ist die Personalberatungsgesellschaft Odgers Berndtson, die diese Lounge als Kooperationspartner inspirierte.
Eine „Kultur“, so erfuhren die interessierten Zuhörenden zum Einstieg in das Thema, ist ein System der in einem Unternehmen gemeinsam geteilten und gelebten Werte und Verhaltensweisen. Die Unternehmenskultur ist damit die gemeinsame Basis jedes Unternehmenshandelns und gilt als Basis des Unternehmenserfolgs. In der Studie wurde diese Unternehmenskultur durch insgesamt 41 unterschiedliche Kulturmerkmale fassbar gemacht, die in ihrer Gesamtheit sowohl traditionelle wie auch Merkmale der neuen, schnellen, agilen digitalen Arbeitswelt einschließen: Die eher traditionellen Merkmale repräsentieren Leistungserwartung, Ergebnisorientierung, Qualitätsbewusstsein, Kundenorientierung und Arbeitsplatzsicherheit, während zu den neuen Merkmalen Risikobereitschaft, Agilität und Flexibilität, die schnelle Nutzung von Chancen oder auch ein freier Informationsaustausch zählen. Um diese Vielzahl an Merkmalen leichter interpretierbar zu machen, wurden sie mit Hilfe einer Faktorenanalyse verdichtet. Und dabei zeigte sich, dass sie drei unterschiedlichen Mindsets zugeordnet werden können: dem Innovation, dem Performance und dem Social Mindset. Das Innovation Mindset umfasst all jene Kulturmerkmale, die in der zukünftigen, innovativen und agilen Unternehmenswelt wichtig sind. Im Performance Mindset finden sich die Kulturmerkmale, die Leistung und Ergebnisorientierung in den Vordergrund rücken. Und das Social Mindset nimmt die Kulturmerkmale, die das Wohl der Mitarbeitenden und deren Bedürfnisse sowie stabile Strukturen in den Blick nehmen, auf.
Ebenfalls wurden die Führungskräfte der Stichprobe gefragt, wie sie die jeweiligen Ausprägungen in ihrem Unternehmen einschätzen – und zwar in Bezug auf den IST- und ebenso auch in Bezug auf den wünschenswerten SOLL-Zustand. Die Kulturmerkmale der neuen digitalen Arbeitswelt lösen die traditionellen Merkmale keineswegs komplett ab. Zwar sind es im Vergleich zwischen den Ist- und Soll-Ausprägungen vor allem die Merkmale aus dem Innovation Mindset, bei denen die Führungskräfte einen besonderen Entwicklungsbedarf sehen. Aber die befragten Führungskräfte wünschen sich ebenso eine hohe Ausprägung der eher traditionellen Kulturmerkmale.
Mit dem „Digital Culture Fit“ haben Unternehmen von nun an ein Tool an der Hand, mit dem sie messen können, wie gut sie kulturell für die Herausforderungen der digitalen Arbeitswelt aufgestellt sind. Durch den Vergleich mit der großen, bereits zur Verfügung stehenden Datenbasis kann identifiziert werden, in welchen Kulturbereichen das Unternehmen noch Optimierungsbedarf hat, um die Digitalisierung voranzutreiben und den künftigen Unternehmenserfolg zu fördern.
Eine Zusammenfassung der Studie zum Digital Culture Fit können Sie in unserem Booklet „Innovativ unterwegs. Unternehmen entwickeln ihre Digitale Kultur“ noch einmal im Detail nachlesen.