In der vergangenen Woche haben wir uns mit unserer LeadershipGarage beim Unternehmen Aventics in Hannover getroffen. Aventics gehört mittlerweile zum Konzern Emerson und bewegt sich somit an der Schnittstelle zwischen unserem Mittelstand und unseren Großunternehmen. Insofern waren wir mit 25 Personen eine große Gruppe, die an diesem Vormittag in Palo Alto, dem neuen Design-Thinking- und Kreativspace des Unternehmens, zusammenfand. Während einige der Teilnehmer auf den Hockern an den Hochtischen saßen, nahmen andere auf den Sitzwürfeln oder der kleinen Tribüne Platz – eine lockere und entspannte Gruppenatmosphäre war direkt hergestellt.
Power Ups: Ein erster Blick in unsere Toolbox
Unser Schwerpunktthema war ein Einblick in die LeadershipGarage-Toolbox, die bald verfügbar sein wird. Angelehnt an klassische Videospiele bringt die Toolbox in einem spielerischen Ansatz all unsere Forschungserkenntnisse rund um den Aufbau eines digitalen Mindsets im Team auf den Punkt und kombiniert diese mit unseren in der LeadershipGarage erprobten Tools und Methoden:
Jede Insel hat ein Schwerpunktthema und wird ein Online Self Assessment umfassen, mit dem das Team eine Selbsteinschätzung vornehmen und Entwicklungsbedarfe identifizieren kann. Darauf aufbauend werden Tools und Methoden vorgeschlagen, welche sowohl an der individuellen Ebene (Führungskraft), als auch an der Ebene des Teams ansetzen sollen.
KI als Handlungsfeld der Toolbox: 1×1 der Künstlichen Intelligenz für die Führungskraft
Diesmal nahmen wir die Insel „A.I.“ unter die Lupe. Es wird zunehmend relevanter für Führungskräfte, sich mit dem Thema der künstlichen Intelligenz auseinanderzusetzen, um derartige Systeme gezielt in bestehende Prozesse zu integrieren. Für viele stellt KI und Big Data eine Blackbox dar und ist „noch viel zu weit weg“. Doch schaut man sich an, wie diese Systeme – richtig eingesetzt – die Qualität von Entscheidungen verbessern, Effizienz steigern und den Mitarbeitern durch die Abnahme von Routine-Tätigkeiten Freiräume für Innovation schaffen können, dann wird deutlich: Es sind die Unternehmen, die jetzt anfangen oder schon dabei sind, inhouse-KI und Big-Data-Kompetenzen aufzubauen, die sich einen erheblichen Vorteil sichern werden. Dabei ist es entscheidend, dass nicht nur die Data Scientists KI verstehen, sondern dass jede Führungskraft ein Grundverständnis von KI hat, um Systeme in ihre bestehenden Prozesse eingliedern zu können. Und genau da haben wir angesetzt und uns gemeinsam angeschaut, welche Einsatzgebiete durch KI wie geprägt sind und wo Anwendungen für die Führungskraft liegen könnten.
Für uns besonders spannend sind Tools, welche der Führungskraft ihre tägliche Arbeit in Zukunft erleichtern können: Besonders die Systeme zur Sprach- und Textanalyse entwickeln sich gerade weiter. So hat zum Beispiel das Münchner Unternehmen audEERING eine Technologie, mit der es mehr als 6000 Parameter im gesprochenen Wort analysiert und Emotionen aus Sprache herausfiltern kann. Die aktuellen Einsatzgebiete sind vielfältig: AudEERING kommt beispielsweise im Call Center zum Einsatz, in dem der Mitarbeiter angezeigt bekommt, wie freundlich er selbst wirkt und wie „verärgert“ sein Kunde ist. Könnte die Führungskraft in Zukunft so sehr genau identifizieren, wie er / sie auf den Mitarbeitenden wirkt?
Auch im Recruiting erhält KI Einzug: Eine Reihe von Systemen kann schon heute den Personaler dabei unterstützen, den richtigen Kandidaten zu finden. IBM’s Watson Candidate Assistant (WCA) ist ein prominentes Beispiel. Der WCA ist ein Chatbot, der dem potentiellen Kandidaten durch Abfrage von Interessen und Fähigkeiten hilft, den passenden Job zu finden. Damit stellt der Chatbot den Erstkontakt her und kann den Personaler dabei unterstützen, ein erstes Screening der Bewerber durchzuführen und unpassende Bewerber unter Umständen direkt an einen anderen – besser passenden – Bereich im Unternehmen weiterzuleiten. Welche Rolle spielt KI zukünftig für Führungskräfte im Rahmen ihres Personalmanagements?
Klar ist: Es tut sich enorm viel im Bereich der Künstlichen Intelligenz und es können nicht nur die Data Scientists sein, die derartige Anwendungen verstehen. Es braucht eine engere Verzahnung zwischen dem HR und der IT-Abteilung, um in der heutigen datengetriebenen Zeit handlungsfähig zu sein. Klar ist aber auch: Wir müssen uns zunehmend mit rechtlichen aber auch ethischen Aspekten rund um diese Technologien auseinandersetzen und uns fragen: Wie weit kann KI gehen – und wie weit können und dürfen Führungskräfte dabei mitgehen?
Ausblick: Jetzt Tickets für die nächste Lounge sichern
Unsere nächste LeadershipGarage Lounge am 26. November 2019 widmet sich in Kooperation mit IBM diesen Fragestellungen. Im IBM Watson IoT Center in München diskutieren wir gemeinsam mit Karin Fuhry, Andrea Martin & Sven Semet von IBM, Dagmar Schuller von audEERING und vielen weiteren Unternehmen aus dem KI-Bereich, welche Rolle KI künftig spielen wird und wie Entscheidungen datengeschützt getroffen werden können.
Auf unserem LeadershipGarage-Playground berichten außerdem unsere Partner hautnah von ihren Projekten in den Bereichen Chatbots, KI und HR, Machine Learning und Robotics. Der Ticketverkauf startet bald, sichern Sie sich Ihr Early-Bird-Ticket.
Weiterführende Links:
https://www.ibm.com/talent-management/candidate-assistant
Hannah Vergossen
Digitaler Fingerabdruck:
„Try out and fail fast“ – Unternehmen brauchen agile Prozesse und eine ausgeprägte Fehlerkultur um im Wettbewerb bestehen zu können.