Innovationsbotschafter zünden Pilotprojekt

Auf der LeadershipGarage Lounge 01/2018 gaben die frischgebackenen University Innovation Fellows des Teams LeadershipGarage ihr Debüt und zogen die 120 Lounge-Gäste in den Bann einer 60-minütigen Design Thinking-Session.

Eben noch standen im Forum des neuen Libeskind-Zentralgebäudes der Leuphana Universität Lüneburg, in dem die LeadershipGarage-Lounge 01/2018 an diesem Tage stattfindet, die Stühle streng in Reih und Glied – dann verwandelt sich der Raum im Handumdrehen: Die Sitzreihen machen locker platzierten Stellwänden, die mit Post-its und dicken Stiften ausgestattet sind, Platz, davor drapieren sich unkomplizierte Hockersitzgruppen. So sieht ein Design Thinking-Space aus – und genau diese Methode wird die nun folgenden 60 Minuten bestimmen.

Geleitet wird diese Design Thinking-Session von den Innovationsbotschaftern Hannah, Christian und James. Sie absolvierten im vergangenen Jahr eine Zusatzausbildung zum change agent im Bereich Hochschulbildung an der d.school der Stanford University, in deren Mittelpunkt die erfolgreiche Innovationsmethode des Design Thinking steht. Die Fortbildung vermittelt hatte ihnen die Leiterin der LeadershipGarage, Prof. Dr. Sabine Remdisch, die sich als regelmäßige Gastwissenschaftlerin an der Stanford University auch stets am Puls der dortigen Programme befindet.

Design Thinking@LeadershipGarage-Lounge

Aus den USA zurückgekehrt, nahmen die drei University Innovation Fellows ihr erstes Projekt in Angriff: „Design Thinking@LeadershipGarage“. Hier sollen Studierende und Unternehmen mithilfe des Design Thinking gemeinsam an organisationsspezifischen Herausforderungen arbeiten. Premiere dieses Projekts: heute.

Bevor die Gäste der LeadershipGarage-Lounge diese Methode gleich aktiv durchspielen, erfahren sie noch etwas über deren Entstehungsgeschichte: Im Zuge der digitalen Beschleunigung, die von den Unternehmen in immer kürzerer Abfolge neue Produkte und auch innere Erneuerung erfordert, wurde ein geeignetes Tool notwendig, mit dem diesen Herausforderungen gerecht werden kann. Eben dieses Tool stellt das Design Thinking dar. Ausgangspunkt dabei ist es, Innovation konsequent von den Kundenbedürfnissen her zu denken und das für innovative Prozesse notwendige kreative Potenzial in Unternehmen durch händelbare Strukturen freizusetzen. Entwickelt an der d.school, Stanford, machte Design Thinking in kürzester Zeit auch international Karriere.

Der Ablauf eines solchen Arbeitsprozesses besteht im Wesentlichen aus den Phasen „Situation des Kunden verstehen – Problem definieren – Ideen generieren – Prototypen entwickeln – Lösung testen“. Dabei stellt gerade die Produktion und Präsentation eines Prototyps ein Herzstück des Design Thinking dar.

Aus Gästen werden Design Thinker

Damit es nun in den Arbeitsprozess gehen kann, werden kleine Arbeitsteams von fünf bis sechs Personen gebildet und jeweils einer Stellwand zugeordnet. Hier wartet auch die Aufgabe, die es im Folgenden zu lösen gilt und die sich mit einem besonderen Aspekt der Innovationsentwicklung im digitalen Zeitalter befasst: der Arbeit und Führung auf Distanz.

Prozess-Moderatorin Hannah fordert die Gruppen dazu auf, sich zunächst über die Aufgabe und darin steckenden Problematiken zu verständigen. Sofort macht sich angeregtes Gemurmel an den Stellwänden breit und es ist schon jetzt zu sehen, wie die Methode des Design Thinking aus sich bislang unbekannten Teilnehmenden im Nu gut funktionierende Arbeitsteams macht. Wieder übernimmt Hannah die Regie und schickt die Gruppen in die Phase der Ideensammlung. Für diese Phase gilt: Die Ideen dürfen nicht bewertet werden, jede Idee zählt. Und so wird in den nächsten zehn Minuten jede, auch die verrückteste Idee auf die bunten Post-its geschrieben, mit denen sich die Stellwände zusehends füllen.

Im nächsten Step ist es Aufgabe der Teilnehmenden, ihre bislang quer durch die Bank gesammelten Ideen zu ordnen und daraus eine Idee auszuwählen, die als Prototyp in die Umsetzung gehen soll. Dabei heißt „Prototyping“ in diesem Fall, die beste Idee in ein sogenanntes Storyboard zu bringen, also die Problemlösung in einzelnen Bildern darzustellen. Das Storyboard wird zunächst der Nachbargruppe präsentiert, bevor es in die Finalisierung geht, den Höhepunkt dieser Design Thinking-Session. Denn nun gilt es, das soeben entwickelte Storyboard filmisch umzusetzen. Dazu können die Bilder per Smartphone abgefilmt und mit einem darauf gesprochenen Text versehen werden, ebenso möglich ist es aber auch, sie szenisch nachzuspielen. Einige der so entstandenen Videoclips werden auf die große Leinwand übertragen und ernten viel Beifall.

Für die Innovationsbotschafter Hannah, Christian und James war ihr heutiges Pilotprojekt ein spannendes Erlebnis. Und hört man die begeisterten Stimmen der Lounge-Teilnehmenden, ist eine Fortsetzung ihrer Projektidee mehr als wahrscheinlich.

Die LeadershipGarage-Lounge ist eine Veranstaltung des Team LeadershipGarage im Verbund mit ihren Unternehmenspartnern und des H-STAR Institute der Stanford University als Sparringspartner.

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