Ein Besuch des Digital Lab der IAV in Berlin bildete den Auftakt der jetzt gestarteten LeadershipGarage 2018/19. Erstmals dabei ist die LeadershipGarage Mittelstand, die sich explizit mit den Auswirkungen des digitalen Wandels für den Mittelstand beschäftigen wird.
Wie bereiten sich Unternehmen auf die digitale Zukunft vor? Das fragen sich nicht nur internationale Konzerne und Großunternehmen – auch den Mittelstand stellt der digitale Wandel vor ganz neue Herausforderungen. Für diese wirtschaftlich äußerst relevante Unternehmensgruppe mit ihren ganz spezifischen Fragestellungen hat die LeadershipGarage jetzt erstmals das Projekt LeadershipGarage Mittelstand initiiert. Dabei gilt dieses Projekt, das parallel zur LeadershipGarage Großunternehmen läuft, nicht nur dem Austausch untereinander; vielmehr geht es um die enge Vernetzung beider Projektgruppen, die LeadershipGarage als Collaboration-Tool.
Den Auftakt dieses innovativen Zusammenspiels machte jetzt ein Besuch der LeadershipGarage-Teilnehmenden beim Projektpartner IAV GmbH, die in der Reihe „Lernen an anderen Orten“ an ihren Hauptsitz nach Berlin einlud. Der spannenden Vorstellungsrunde des Unternehmens, das mit weltweit rund 7000 Mitarbeitenden und als führender Akteur im Bereich Automotive Engineering mit beiden Beinen bzw. allen vier Rädern in der digitalen Transformation steht, folgte eine durch die digitale Herzkammer der IAV: das hauseigene Digital Lab.
In diesem Lab bekommen die IAV-Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihre Arbeit in unterschiedlichen Arbeitsatmosphären umzusetzen – vom klassischen Arbeitsbereich über das gemütliche Wohnzimmer und die Team Area bis hin zum Always-On-Raum, der insbesondere der Verknüpfung der Unternehmensstandorte dient. Zweck und Ziel dieses Labs mit seinen experimentellen Arbeitsformen ist die Entwicklung innovativer Ideen bis hin zu deren Marktreife.
Um eben diese Veränderungen bisheriger Unternehmensstrukturen hin zu einem innovativen Unternehmen ging es im Anschluss an diese Führung auch in der Präsentation „Building an innovative Digital Culture“, mit Prof. Sabine Remdisch und Cody Long das eben gesehene Best-practice-Beispiel durch die wissenschaftliche Perspektive reflektierten. Um herauszufinden, wie Unternehmen ihre digitale Zukunft erfolgreich steuern können, konnte die LeadershipGarage folgende Erfolgsparameter identifizieren: Als ein wichtiges Kriterium gilt die strategische Voraussicht verbunden mit der Fähigkeit, belastbar und „geschmeidig“ auf die – immer schnelleren – Marktveränderungen zu reagieren. Ein zweiter Aspekt gilt der innovativen Diversität des Unternehmens, dabei insbesondere dem Mut, Innovationsentwicklung mit den Augen eines „Venture Capitalist“ zu sehen und somit den Speed und die für Innovationen nötige Fehlertoleranz im Unternehmen zu erhöhen. Ein dritter Baustein ist der Einsatz des Design Thinking, um nicht nur die Mitarbeitenden, sondern alle mit dem Unternehmen verbundenen Akteure in die innovative Unternehmenskultur einzubeziehen. Ebenso stellt das Herausarbeiten der „Critical System Factors“ eine zentrale Aufgabe des Change Managements dar – und als Überbau dieses Wandels gilt es zudem, ein „Netzwerk der Enthusiasten“ zu bilden, zu formen und ständig zu erweitern. Im Zentrum aller Aktivitäten steht dabei die Führungskraft als „Change Agent“ dieses kulturellen Wandels.
Um diese forschungsbasierten Erkenntnisse für die Zuhörenden sogleich erlebbar zu machen, waren die LeaderhipGarage-Teilnehmenden nun zu einer Übung eingeladen: In kleinen Gruppen tauschten sie sich jeweils zu ihren zentralen „Change Points“ aus und diskutierten Rahmen- und Einflussfaktoren. Im Ergebnis überraschte nicht nur die Menge, sondern auch die kreative Qualität der so gewonnenen Lösungsansätze.
Die Entwicklung hin zu einer innovativen Unternehmenskultur wird die Teilnehmenden noch weit über diesen erkenntnisreichen Besuchstag hinaus intensiv begleiten – als ein Schwerpunktthema der gesamten Projektperiode 2018/19.