Denken wie ein Designer

 

Airbus nutzt Design Thinking in der Entwicklung von Innovationen. Dies verlangt ein Umdenken der Mitarbeiter, agile Arbeitsweisen und neue Anforderungen für die Führungskräfteentwicklung. Der Innovation Circle hat sich vor Ort ein Bild gemacht.

Die roten Sitzsäcke im HR Innovation Lab von Airbus in Hamburg-Finkenwerder laden zum Entspannen genauso ein wie zu engagierten Diskussionen. Der Raum fühlt sich nicht wie ein Büro oder ein Konferenzzimmer an, eher wie eine Werkstatt. Airbus nutzt das HR Innovation Lab als Lern- und Diskussionsumgebung, in der Personal- und Linienmanager gemeinsam Ideen für Change-Prozesse entwickeln.

Viele Elemente von Design Thinking werden hier umgesetzt, Mitarbeiter und Führungskräfte üben Perspektivenübernahme, kreatives Denken, Innovation. Design Thinking heißt, wie ein Produktdesigner zu denken: ein Problem verstehen, eine Lösung vorschlagen, Ideen sammeln und anwenden, Ergebnisse bewerten und verfeinern. Die Methode hat sich auch in der Führungskräfteentwicklung bewährt, sie schafft Denkräume, sie „öffnet“ Menschen für Innovationen in der Personalarbeit.

Der Innovation Circle auf dem Werksgelände von Airbus in Hamburg-Finkenwerder.
Der Innovation Circle auf dem Werksgelände von Airbus in Hamburg-Finkenwerder.

Der Innovation Circle von “Leadership in a Digital World” traf sich am 16. Februar in der anregenden Umgebung des HR Innovation Lab von Airbus in Finkenwerder. Die Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft sprachen über die Herausforderungen und Chancen vernetzter Führung. Sie formulierten gemeinsam die zentralen Fragen, die in zukünftigen Forschungsvorhaben untersucht werden müssen. Ziel ist es herauszufinden, wie Führungspersonen in einer modernen, digital vernetzten Arbeitsumgebung hocheffektiv agieren können.

Die Digitalisierung ist eine der größten Herausforderungen, denen sich Unternehmen stellen müssen – darin waren sich die Mitglieder des Innovation Circle einig. Strukturen und Prozesse verändern sich, neue Verfahren und Schnittstellen entstehen. Führung in der digitalen Arbeitswelt verlangt dem Management neue Kompetenzen und Führungsansätze ab; sie müssen neue Wege zur Verbesserung von Kommunikation, Motivation und Leistung erschließen.

Visualisierung und Ideenfindung gehören zusammen.
Visualisierung und Ideenfindung gehören zusammen.

Die Erforschung verschiedener Facetten digitaler Führung soll zu einem umfassenden Verständnis von Einflussfaktoren und Wirkzusammenhängen beitragen und wichtige Impulse für die praktische Umsetzung digitaler Führungs- und Organisationsmechanismen in den Unternehmen liefern. Drei Fragen drängen sich besonders auf:

  • Wie können Führungskräfte innovative Technologien wirkungsvoll im Führungsalltag anwenden – digital, aber auch noch human?
  • Wie können Führungskräfte Innovationen und Change vorantreiben, ein innovationsfreundliches Klima schaffen, „disruptive“ sein?
  • Wie kann eine zukunftsorientierte Unternehmenskultur entwickelt werden, die mit der Digitalisierung Schritt hält?

Der Innovation Circle wird, unterstützt von der Leuphana Universität Lüneburg und mit Anregungen aus dem Silicon Valley und der Stanford University, weiter nach Antworten suchen. Die beteiligten Unternehmen bringen unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen ein. Das sorgt für innovationsfreundliche Co-Creation – ganz im Sinne der digitalen, vernetzten Arbeitswelt.

 

Prof. Dr. Sabine RemdischProf. Dr. Sabine Remdisch
Leiterin des Instituts für Performance Managements der Leuphana Universität Lüneburg und Gastwissenschaftlerin an der Universität Stanford.

Digitaler Fingerabdruck:
„Die Führungskraft auf Distanz wird weniger als Entscheidungsträger gebraucht, stattdessen müssen ihre Hauptfähigkeiten im Beziehungsmanagement liegen.“

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